Der Schwarzstorch (Ciconia nigra): Anders als sein “großer Bruder”, der Weißstorch, ist der Schwarzstorch ein zurückgezogener Geselle. Er lebt verborgen in großen feuchten Laubwäldern mit altem Baumbestand. Auch kleine Störungen führen zum Verlassen des Nestes und dem Verlust der Brut. Seine Nahrung findet er in fischreichen Gewässern und feuchten Wiesen.
Der Edelkrebs (Astacus astacus): Einst stand er auf dem Speiseplan Friedrich des Großen. Heute gibt es in Brandenburg nur noch winzige Restbestände des Krebses. Die klaren Fließgewässer des Fläming bieten ihm letzte Rückzugsmöglichkeiten. Seit dem vergangenen Jahrhundert wurden die Gewässer durch die Industrialisierung stark verunreinigt. Mit der Verschlechterung der Wasserqualität kam es zur schnellen Ausbreitung einer Pilzinfektion, der Krebspest. Um 1880 führte sie in Deutschland zum Erlöschen nahezu aller Bestände. Die Renaturierung von Fließgewässern kann die Lebensbedingungen des Tieres erheblich verbessern.
Das Gefleckte Knabenkraut (Dactylorhiza maculata): Orchideen blühen nicht jedes Jahr. Oft ruhen sie jahrelang versteckt, ohne auch nur ein Blatt an die Oberfläche zu schieben. Das Gefleckte Knabenkraut liebt feuchte Wiesen und meidet den dunklen Wald. Viele Bachauen wurden früher regelmäßig gemäht, um Futter für die Haustiere zu gewinnen. Inzwischen wachsen die Wiesen wieder zu, weil es weniger private Tierhaltung gibt. Das ist schlecht für diese Orchideenart. Deshalb werden ausgewählte Bachauen weiterhin gemäht, das Mahdgut wird an eine Kompostieranlage abgegeben und der Bauer erhält vom Land einen finanziellen Ausgleich.
Das Braune Langohr (Plecotus auritus): Im Naturpark leben 14 Fledermausarten. Zu ihnen gehört das in Brandenburg gefährdete Braune Langohr. Seinen Winterschlaf verbringt es gerne in Höhle oder Kellern. Die restliche Jahreszeit verbringt die Art in Wäldern, wo es in langsamem, gaukelnden Flug Insekten und Spinnen von Blättern absammelt oder in der Luft fängt.
Die Flämingbuche (Fagus sylvatica): Sie sieht aus wie jede andere Buche, ist aber etwas ganz besonderes. Die Flämingbuche hat sich genetisch an das Wuchsgebiet epsilon angepasst. Wie eine Insel bietet dieses Wuchsgebiet in kleinen Teilen des Hohen Flämings Lebensraum für den Baum. Die Flämingbuche wächst genau dort, wo sich der Regen vor dem Höhenzug staut, hier sind die Niederschläge bis zu 100mm höher (zw. 600 und 650 mm) als im Landesdurchschnitt. Doch das allein ist es nicht. Hinzu kommt die Höhenlage – um die 200 m. Dadurch ist es in ihrem Wuchsgebiet auch um ein halbes Grad kühler als im restlichen Brandenburg und die Verdunstung ist geringer. Kurz gesagt: gäbe es keinen Regenstau vor dem Höhenrücken und läge das Wuchsgebiet nicht so hoch, könnten hier keine Buchen wachsen. Bei Neuanpflanzungen im Hohen Fläming greift der Förster auf die gut angepasste Flämingbuche zurück, an Ort und Stelle wird das Saatgut eigens dafür gewonnen.
Der Mittelspecht (Picoides medius): Der Mittelspecht ist ein Spezialist, der seine Nahrung unter rissiger rauher Borke sucht. Nur alte und tote Bäume bieten diese günstigen Voraussetzungen. Auch beim Nestbau ist das “Wappentier” des Naturparkes wählerisch. Er bevorzugt starke Seitenäste von Laubgehölzen, das Einflugloch befindet sich immer auf der Unterseite des Astes.
Die Großtrappe (Otis tarda): Die Großtrappe ist der schwerste flugfähige Vogel der Erde. Als Bewohner offener Steppen wanderte der Vogel im Mittelalter ein, als der Mensch die Wälder rodete und weiträumige Landwirtschaftsgebiete entstanden. Seit dem 18. Jh. besiedelte der “Märkische Strauß” die feuchten Niederungen Brandenburgs. Durch die Intensivierung der Landnutzung nahmen die Bestände seit dem 2. Weltkrieg drastisch ab. Im Naturpark leben derzeit 72 Tiere (Stand Feb. 2016).
Die Schachblume (Fritillaria meleagris): Kleinkariert und giftig ist eine botanische Besonderheit, die es noch auf einigen Wiesen rund um Ziesar zu bestaunen gibt. Sie kommt auf nassen, sonnigen, nicht zu nährstoffreichen Wiesen vor und gilt in Deutschland als stark gefährdet.
Der Wolf (Canis lupus): Selbst Rotkäppchen muss keine Angst haben, denn Menschen passen nicht in das Beuteschema des Wolfs. Spätestens seit 2008 leben wieder Wölfe im Hohen Fläming. Das erste Wolfspaar siedelte sich in der äußersten Nordwestecke auf einem Truppenübungsplatz an. Mittlerweile gibt es jedoch verstreut über den gesamten Naturpark mehrere kleine Rudel. Wölfe zeigen - abgesehen von manch neugierigem Welpen - eine ausgesprochene Vorsicht im Umgang mit Menschen und sind sehr scheu, so dass man nur mit viel Glück ein Tier zu Gesicht bekommt.